Der Herbstausflug von TVU 60plus auf die Lenzerheide bot ein sehr vielfältiges Programm. Man kann füglich sagen, es war von allem etwas dabei, Sonnenschein und Regen, Sport und Kultur, Kulinarik und Askese, Stress und Entspannung – und es hat alles wunderbar zusammengepasst.
Wenn wir mit dem Wetter beginnen, so wurden die Wetterprognosen von Sonnenschein bis starkem Regen voll erfüllt, aber in einem für uns sehr gut erträglichen Rhythmus. Die Besammlung am Carparkplatz in Zürich spielte sich bei angenehm warmem und leicht sonnigem Wetter ab, und man glaubte schon, dass Reiseleiter Bruno Seiler wieder einmal sämtlichen schlechten Prognosen ein Schnippchen schlagen würde.
Von den insgesamt 52 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fuhren 45 mit dem Car ab Zürich, während die übrigen sieben Reisenden mit dem eigenen Auto oder dem ÖV auf die Lenzerheide reisten, weil für sie eine Anreise nach Zürich von ihrem Wohnort aus ein ziemlicher Umweg gewesen wäre. Sie verpassten so teilweise den regnerischen Teil im Glarnerland und entlang dem Walensee, wo es zeitweise wie aus Kübeln goss, und der Drusberg-Car einem Dichte-Test ausgesetzt wurde, den er bravourös bestand. Der «Kafi-Gipfeli-Halt» im Autobahnrestaurant «Bergsboden» in Unterterzen fiel ebenfalls in diese Phase, so dass der Walensee und die Churfirsten als Aussichts-Objekte eher grau und unscheinbar wirkten.
Kaum hatten wir das Walensee-Gebiet verlassen, trocknete es auch schon wieder ab, und für den Rest des Tages durfte man getrost von tollem Ausflugswetter sprechen, mit Sonne und leichter Bewölkung im Wechselspiel.
Auf der Lenzerheide wurden wir von Alfons Baserga empfangen, der uns das dortige Schweizer Biathlon-Zentrum vorstellte, welches er dank seiner Enkelin Amy, der Weltklasse-Biathletin, aus nächster Nähe kennt. Dieses Zentrum dient im Sommer als Trainingsanlage, auf der mit den Rollskis gelaufen wird, wofür speziell geteerte Laufpisten angelegt worden sind. Alfons verdeutlichte uns mit beeindruckenden Beispielen auch die wirkliche Grösse der in 50m Distanz mit dem Kleinkalibergewehr zu treffenden Scheiben:
beim Liegend-Schiessen hat der Treffbereich die Grösse eines Fünflibers und bei Stehend-Schiessen weist das Ziel einen Durchmesser von 11.5 cm auf. Bereits Anfang Oktober wird in Lenz (auf diesem Gemeindegebiet liegt die Sportanlage) schon mit Schneepisten gerechnet. Der dazu nötige Schnee wurde vom vergangenen Winter unter einem grossen Haufen Holzschnitzel «übersommert». Der malerische Hintergrund beim Schiessstand, mit den vielen Fahnen, diente auch gleich noch als Fotosujet beim Gruppenbild mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Zum Mittagessen fuhr uns der Carchauffeur auf rund 1800m ü.M. ins Restaurant Tgantieni, welches vom ehemaligen Skirennfahrer Silvano Beltrametti und seiner Frau geführt wird. Sie verwöhnten uns mit einem leckeren Mittagessen, das keine Wünsche offenliess, weder bei der Qualität des Essens noch bei der Freundlichkeit der Bedienung.
Das war auch genau die Atmosphäre, welche es brauchte, damit Präsident Jörg Schaad während seinem Gruss an die Teilnehmer/innen sich auch bei den Verantwortlichen für die Organisation und die Unterhaltung gebührend bedanken konnte. Er belegte auch die kameradschaftliche Gesinnung im TVU 60plus mit der Meldung, dass sich über die Hälfte aller Mitglieder für den Herbstausflug entweder an- oder abgemeldet hatten.
Bruno Seilers Leistung bei der Organisation des Herbstausflugs konnte dabei nicht hoch genug eingeschätzt werden, denn von der ersten Reko bis zur abschliessenden Entschuldigung für das nicht ganz optimale Wetter (!!!) hatte er alles im Griff. Und wer sich für Fehler von Wettergott Petrus entschuldigt, hat wirklich keine grossen Sorgen im Leben… «Danke schön, einmal mehr, Bruno!» Er ist jetzt so weit, dass er aus langer Tradition heraus, jedes Mal «zum Erfolg verdammt» ist.
Nach dem Dessert war es dann Bruno selbst, der sich bedanken durfte, und zwar bei den vorzüglichen Gastgebern im Hotel Tgantieni, Edwina und Silvano Beltrametti, welche sich sichtlich über die kleinen Geschenke aus dem TVU 60plus-Fundus freuten. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit einigen Mitgliedern aus dem TVU dürfte beim gebotenen Service nicht ganz abwegig sein.
Vor und nach dem Essen überraschte uns unser Mitglied Markus Engler mit zwei gelungenen Unterhaltungsblöcken auf dem Alphorn. Er kam dabei direkt von einem Alphorn-Workshop auf Brambrüesch bei Chur und rundete so unseren Tagesausflug zu einem in jeder Beziehung gelungenen «Event» ab.
Die Heimfahrt unter schönster Spätsommer-Sonne verlief problemlos und ohne Walensee-Stau, so dass ein etwas nervöser Reiseteilnehmer doch noch rechtzeitig in Zürich-Wollishofen ankam. Um von dort aus den Letzigrund mit dem «Weltklasse-Meeting» per Tram ansteuern zu können. Der Bahnhof Wollishofen als Ausstiegsort war eine gute Wahl, denn mit Tram und S-Bahn hatten die Teilnehmer/innen jede Menge Möglichkeiten, nach Hause zu kommen, um dort am Bildschirm die Leichtathletik-Weltklasse noch zu verfolgen. Zweimal Weltklasse an einem Tag, das war nur den Reise-Teilnehmern von TVU 60plus gegönnt, frei nach dem Motto «Weltklasse im Reisen trifft Weltklasse im Laufen, Springen und Werfen…»
Peter Tobler