Nachruf für Rosmarie Honegger

Mit dem Tod von Rosmarie Honegger geht im TVU eine Aera zu Ende, welche das Gemeinschaftsleben in unserem Verein massgeblich geprägt hat.

Wir trauern um Rosmarie Honegger (24.11.1928 – 29.2.2024) 
Rosmarie Honegger war eine ganz markante Persönlichkeit im Vereinsleben des TVU. Sie war seit je ein Bindeglied zwischen dem Damenturnverein Unterstrass und dem Turnverein Unterstrass und sorgte stets für ein gutes Einvernehmen. 

Das hing zum einen mit ihrer Ehe mit Fredy Honegger zusammen, dem ebenso bekannten Protagonisten des TVU, wie auch vor allem mit ihrer Tätigkeit als «Tanzlehrerin» für die jungen TVU-Buddler, welche sie Jahr für Jahr für die Auftritte auf der Chränzli-Bühne vorbereitete. Und das während über einem Vierteljahrhundert.

Rosmarie Honegger stammte aus der TVU-Turnerfamilie Joss, wo Vater und Bruder im TVU und die Mutter im DTVU mitwirkten, und sie kam ab 1945 als Mitglied im Damenturnverein und gleichzeitig durch die Skiriege im TVU schon sehr rasch zu grösserer Bekanntheit. Das hatte viel mit ihrem gewinnenden und optimistischen Wesen und mit ihren Auftritten als Tänzerin und «Show-Girl» an den Abendunterhaltungen zu tun, denn das waren die grossen Treffpunkte und Verbindungen von TVU und DTVU.

Dank ihrer Verbindung mit Fredy Honegger war Rosmarie auch schon sehr früh Mitglied des «reinen Männerclubs» der TVU-Buddler und wurde dort mit dem Amt als Hilfs-Archivarin betraut, die das Archiv mit den anrüchigen Playboy-Heften zu behüten hatte, welche die Männer einst von einer Paris-Reise nach Hause gebracht hatten…

Früher im TVU-Skihaus auf dem Stoos und ab den Achtzigerjahren im neuen TVU-Buddler-Ski-Domizil in Habkern im Berner Oberland, war Rosmarie stets zusammen mit Fredy ein wichtiger Teil der Ferien-Gruppe mit lauter Freundinnen und Freunden aus der TVU-Kunstturn-Szene, welche ein einmaliges Gruppenerlebnis zu schaffen wusste. Auch nachdem ihr Ehemann Fredy 1997 leider viel zu früh verstorben war, blieb Rosmarie der TVU-Gruppe treu, denn sie war ja buchstäblich darin verwurzelt.

Als bei den TVU-Veteranen anfangs des 21. Jahrhunderts endlich auch Frauen als Mitglieder aufgenommen wurden, war Rosmarie 2004 eine der Ersten, die Veteranenmitglied wurde und dabei bedingungslos überall mitmachte und sich so noch enger an den TVU band als bisher schon. Die Frau mit der im Alter wunderbar weissen Haarpracht war überall ein gern gesehener Gast, den sie sorgte stets für gute Stimmung.

Bis zu ihrem 90. Geburtstag war sie auch je einmal pro Woche im Hotel Widder am Rennweg als Betreuerin der Garderobe tätig und wurde von den Gästen auch dort sehr geschätzt.

Im Alter von 91 Jahren begannen sich die Altersbeschwerden bei Rosmarie immer stärker zu akzentuieren, so dass sie ihren Haushalt nicht mehr alleine führen konnte und rasch einmal Pflege benötigte. Ein Jahr später wechselte sie an ihrem Wohnort Horgen ins Alters- und Pflegeheim Tabea, ohne dass sie sich zuerst mit dieser Änderung so richtig anfreunden konnte. Dabei war trotz der liebevollen Pflege in den vergangenen zwei Jahren nicht zu übersehen, dass der Schein von Rosmaries Lebenskerze langsam immer dunkler wurde, und sie kaum mehr realisierte, was um sie herum passierte.

Es war deshalb auch für ihren Sohn Daniel und dessen Familie eine schwere Zeit, in der sie sich mit viel Liebe um die Mutter, Schwiegermutter und Grossmutter kümmerten.

In den letzten Wochen vor ihrem Tod, in dem das Kerzenlicht nur noch flackerte, war die Hoffnung auf eine baldige Erlösung von Rosmarie bei allen, die mit ihr noch zu tun hatten, so etwas wie ein starker Trost. Am 29. Februar durfte Rosmarie Honegger dann endlich im Kreise ihrer Lieben für immer einschlafen. Unsere Beileidsgedanken sind mit der ganzen Familie, und die Dankbarkeit für die fast 80 Jahre ihres Wirkens im TVU und im DTVU sind gross und verbunden mit vielen unvergesslichen Erlebnissen.
Du wirst uns fehlen, Rosmarie, aber die Erinnerung an dich bleibt stets in unseren Herzen wach.
Peter Tobler

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