Nachruf für Paul Knill

Am 8. November verstarb unser Mitglied Paul Knill nach kurzer, schwerer Krankheit.

Wir trauern um Paul Knill (25.3.1932 – 8.11.2023)
Am 8. November kam von Walter Kammermann die Nachricht, dass Paul Knill gestorben sei. Wir wurden von dieser Nachricht völlig unvorbereitet überrascht, denn die letzten Male, die wir Paul Knill gesehen hatten, machte er noch einen völlig gesunden Eindruck. Dabei war Paul mit einem Herzinfarkt vor etwa zwei Monaten ins Spital eingeliefert worden, und dort wurde auch noch Wasser in der Lunge festgestellt. Paul wollte aber so rasch als möglich nach Hause zurück, um möglichst im Kreise seiner Familie sterben zu können. Am 8. November war es dann so weit, dass sein Körper der Krankheit seinen Tribut bezahlen musste und Paul uns für immer verliess. Wir drücken seiner Frau Erika und seiner Tochter Jeanette und deren Familie unser tiefes Beileid aus.

Paul Knill war etwa zwischen 1956 und 1975 Mitglied bei den TVU-Leichtathleten und gehörte der damals überragend starken Gruppe der Mittel- und Langstreckenläufer an. Er war, wie man so sagt, die solide Nummer zwei in der SVM-Mannschaft und lieferte regelmässig wichtige Punkte zum Mannschaftsresultat, aber es gab in allen Disziplinen noch mindestens einen stärkeren Athleten im TVU. Schweizermeistertitel gewann Paul immer im Team, etwa in der 4x1500m Staffel oder im Orientierungslauf zusammen mit seinen TVU-Kameraden Fritz Maurer und Walter Kammermann, und dann natürlich 1964 mit dem legendären TVU-Team in der Schweizer Vereinsmeisterschaft.

Paul Knill wurde 1932 im deutschen Bielefeld geboren und flüchtete zusammen mit seiner Familie 1939 in die Schweiz, wo sie sich im Kanton St. Gallen niederliessen. Nach seiner Schulzeit bildete er sich zum Maschinenschlosser aus und wechselte dabei berufshalber nach Zürich. Nachdem Paul in St. Gallen noch Handball gespielt hatte, schloss er sich dann in Zürich den Leichtathleten des TVU an, wo der auf den Distanzen von 1500 bis 10’000m sowie im 3000m Steeple-Lauf sein Betätigungsfeld fand. Seinen Rücktritt als aktiver Leichtathlet gab er, als er im Beruf in eine leitende Stelle aufrückte und auch stärker für seine 1966 zusammen mit Erika Wewerka gegründete Familie da sein wollte. Er wurde in der Folge noch Konditionstrainer bei einem Fussballklub und hielt sich mit Laufen und Velofahren bis ins hohe Alter fit. Sein Velo stellte er erst nach seinem 90.Geburtstag in die Ecke.

Aus dem TVU LAC war Paul nach seiner Aktivzeit etwa 1980 ausgetreten, und Mitte 2011 wurde er von seinem langjährigen Freund Kami, zu dem er den Kontakt nie verloren hatte, wieder in den Kreis seiner alten Kameraden zurückgebracht, und er wurde bei TVU 60plus erneut TVU-Mitglied. Paul war ein gerngesehener Gast bei den Donnerstag-Hocks, wo er natürlich mit seinen alten Kameraden Walter Kammermann und Fritz Maurer die Gelegenheit nützte, um Erinnerungen auszutauschen.

Dabei fiel auf, dass sich Paul bis ins hohe Alter immer sehr stilvoll und extravagant kleidete und sich absolut «up to date» präsentierte. Nun, nachdem Paul unauffällig und still von uns gegangen ist, wird er uns umso mehr fehlen, denn seine bescheidene und freundliche Art hat ihm viele Freunde verschafft, die nun um ihn trauern. Paul wird im TVU nicht vergessen werden.

Peter Tobler

Die grössten Erfolge von Paul Knill als Staffel- und Orientierungsläufer
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