Nachruf für Fritz Vock

Fritz Vock, der ehemalige Leichtathlet und langjähriges TVU 60plus-Mitglied hat uns am 29. November 2022 für immer verlassen.

Trauer um Fritz Vock (14.11.1936 – 29.11.2022) 
Es war ein Abschied auf Raten, den seine Familie und sein Freundeskreis bei Fritz Vock miterleben musste, denn in den letzten fünf Jahren nahm seine Demenz stetig zu, bis er nur noch in seiner eigenen Welt lebte und mit der Umwelt praktisch keinen Bezug mehr hatte. Am 29. November hat der Tod sein unheilbares Leiden beendet und Fritz ist friedlich im Kreis seiner Familie eingeschlafen. Wir entbieten seinen hinterbliebenen beiden Töchtern mit ihren Familien unser tiefes Beileid zum Verlust ihres Vaters und Grossvaters.

Fritz Vock war ein waschechter «Untersträssler», denn er wuchs im Quartier Unterstrass auf und besuchte dort auch alle Schulen. Im Alter von 17½ Jahren trat Fritz 1954 in den TVU ein und schloss sich den Leichtathleten an, nachdem er vorher beim Klettern und in der Pfadi seine Freizeit gestaltet hatte. Fritz war ein feingliedriger und leichtgewichtiger Athlet und damit natürlich als Läufer im «Laufverein TVU» am richtigen Ort.

Nach ersten Versuchen auf den kürzeren Mittelstrecken wechselte er bald auf die längeren Hürdenstrecken und holte sich schon 1955 an den Schweizer Juniorenmeisterschaften über 200m Hürden die Silbermedaille. Es war der Anfang von einer ganzen Reihe von Medaillengewinnen, mit dem Höhepunkt 1960 an den Schweizermeisterschaften mit je einem 2. Rang über 200m Hürden und 400m Hürden. Auf der langen Hürdenstrecke hiess sein Bezwinger Bruno Galliker, der danach an den Olympischen Spielen in Rom für Furore sorgte. In den Jahren 1958 und 1959 war Fritz die Nummer 1 im TVU über 400m Hürden, und als im Frühjahr 1960 Bruno Galliker aus Luzern zum TVU wechselte, bekam Fritz einen sehr kompetenten Lehrmeister. 

Die Jahre 1960 und 1961 waren die erfolgreichsten in der kurzen Karriere von Fritz Vock, der als begnadeter Techniker 1961 beim nationalen TVU-Meeting auf dem Letzigrund im Schlepptau von Galliker seine persönliche Bestzeit auf 53.0 Sekunden verbesserte. Während seiner Leichtathletik-Zeit versuchte er sich auch verschiedentlich im Mehrkampf, wo er 1959 am Eidgenössischen Turnfest in Basel im Zehnkampf einen Kranz gewann. Er stellte auch in der Turnfestsektion seinen Mann und war in den Lauf-Teams vertreten, die in den Fünfzigerjahren reihenweise das Quer durch Zürich gewannen.

Fritz Vock lernte Schriftsetzer und Typograph und bildete sich auf weiteren Gebieten der Drucktechnik weiter. Deshalb war er auch immer wieder für längere Zeit ortsabwesend, was einem geregelten Training nicht gerade förderlich war. Als sprachgewandter junger Mann war Fritz viel im Ausland, vor allem in England, Deutschland und in Nordeuropa, und nach seiner Heirat mit Monika Schurter im Jahre 1962 trat Fritz Vock Ende des Jahres vom Spitzensport zurück und widmete sich seiner Familie und seiner Weiterbildung, die ihn schliesslich bin in die Führungsposition eines grossen Schweizer Marketing-Unternehmens führte. Die Familie Vock zog schon bald in den Kanton Aargau, so dass der Kontakt zum TVU nur noch vereinzelt vorhanden war, obschon Fritz beim LAC weiterhin als Passivmitglied eingeschrieben war. Seiner Passion als Kletterer und Wanderer blieb er aber weiterhin treu.

Nachdem er beruflich etwas kürzertrat, suchte er wieder Kontakt mit seinen alten TVU-Kameraden und trat 1998 in die Veteranengruppe ein. Dort blieb er bis zu seinem Tod Mitglied und war, solange er konnte, bei vielen Anlässen und Hocks dabei. In den letzten Jahren blieben vorerst die Grusskarten des TVU 60plus die letzten Kontakte zum TVU, bevor es langsam immer dunkler wurde und Fritz in seiner eigenen Welt versank. Wir werden vom TVU 60plus das Gedenken an Fritz Vock aber dankbar an die vielen schönen gemeinsamen Erlebnisse knüpfen und ihn stets als liebenswürdigen und zurückhaltenden Kameraden in Erinnerung behalten. Nun ruhe er in Frieden!

Peter Tobler

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