Herbstausflug vom 14.9.2023 in den Südschwarzwald

Bei schönem Reisewetter führte uns der diesjährige Herbstausflug über die Grenze ins südliche Schwabenland.

Ausflug ins Schwabenland zu Sauschwänzle und Spätzle
Zum ersten Mal in der Geschichte des TVU 60plus führte eine Mitglieder-Reise ins nahe Ausland. Unser Ziel war der Südschwarzwald mit der bekannten «Sauschwänzlebahn» als Aushängeschild. Und diese Affiche hat ihre Wirkung nicht verfehlt, denn es waren nicht weniger als 44 Anmeldungen eingegangen, und am Morgen um 8 Uhr waren auch wirklich alle Angemeldeten fristgerecht auf dem Carparkplatz am Sihlquai. Von dort führte uns der Drusberg-Car über Schaffhausen nach Blumberg zum Startpunkt der rund einstündigen Bahnreise. 

Der Ausdruck «Sauschwänzlebahn» rührt von der Streckenführung her, welche mit ihren vielen Kurven und Kehrtunnels auf dem rund 25 Streckenkilometern effektiv an ein geringeltes Sauschwänzle erinnert.

Vor der Fahrt konnte man sich noch im Museum beim Zollhaus ein Bild über die Entstehung der Bahn machen, wobei dort auf kleinem Raum jede Menge Souvenirs, Bilder sowie Gebots- und Verbotstafeln einigermassen unstrukturiert ausgestellt waren. Die anschliessende Fahrt mit den alten Bahnwagen, die von einer Diesellok gezogen wurden, bestätigten dann den Museumseindruck von einem fast «schwäbisch-sparsam» geführten Unternehmen. Als für die ums Jahr 1900 erbaute Bahn nach dem zweiten Weltkrieg teure Revisionsarbeiten anstanden, wollte die Deutsche Bahn diesen finanziellen Klotz loswerden und verkaufte die gesamte Sauschwänzlebahn an eine private Gesellschaft. Diese nahm aber nur die allernötigsten Reparaturen vor, erhöhte dafür aber die Fahrpreise kräftig … Und die antiken Dampflokomotiven werden nur noch an den Wochenenden (gegen Aufpreis) eingesetzt. Damit wird Rentabilität offensichtlich über den kulturellen Erhaltenswert der geschichtsträchtigen Bahn gestellt.

So wurde für unsere Reisegesellschaft der «Aufhänger», nämlich die Bahnfahrt auf der vielbeworbenen Spektakelstrecke, eigentlich zu einer leisen Enttäuschung, in Waggons, die einen ziemlich «verlotterten» Eindruck hinterliessen, und deren vergilbte Fenster die wunderbare Landschaft draussen nur erahnen liessen. Dabei sind wir Schweizer eben von unseren gut unterhaltenen antiken Bahnen z.B. durch den alten Furka Tunnel oder in Bäretswil im Zürcher Oberland halt ziemlich verwöhnt. Bei geöffneten Oberlichtern an den Fenstern konnte man wenigstens die interessante Landschaft mit ihren Bahnviadukten und Kehrtunnels, die immer wieder ins Blickfeld gerieten, mit dem Fotoapparat oder der Videokamera festhalten.

Am Zielort in Weizen wartete dann bereits unser Car-Chauffeur, um uns bequem zurück in den Stadtteil Blumberg Achdorf zurückzufahren, wo im Landgasthof Scheffellinde das Mittagessen auf uns wartete. 
Dort hatten wir grosses Glück, denn das von Reiseleiter Bruno Seiler ausgelesene Menu mit Wildschwein-Ragout und Spätzle bot eine tolle Visitenkarte für diese Gegend im Schwabenland.

Und Wirtin, Küche und Personal arbeiteten so fantastisch, dass die Mittagzeit wie im Flug vorbeiging, natürlich inklusive der Ansprache des Präsidenten Jörg Schaad vor dem Dessert und der Verdankung am Schluss mit TVU 60plus-Geschenken (Wimpel, Kugelschreiber, Corona-Maske…) von Bruno in Richtung der Gastgeber.

Auf der Rückfahrt, zuerst auf den engen Strassen im Schwarzwald, mit Halt bei einer alten Mühle aus dem 13. Jahrhundert, die leider nur von aussen zu betrachten war, erreichten wir in der Nähe von Schleitheim wieder Schweizer Boden. Auf der anschliessenden Fahrt durch das Klettgau liess sich erahnen, dass die Weinernte in diesem Gebiet in diesem Jahr sicher einen herrlichen «Tropfen» hervorbringen wird. Die Rebstöcke waren prall voll mit reifen Trauben.

Aus früheren schlechten Erfahrungen hat die Reiseleitung gelernt, dass der Carparkplatz am Sihlquai mitten im Feierabendverkehr kein lohnendes Ziel für eine Reisegruppe ist. Da bot sich bei der Anfahrt aus Richtung Winterthur der Bahnhof Stettbach bei Schwamendingen als Endstation der Reise an. Mit Tram oder S-Bahn ist man von dort sehr gut angebunden und alle Reisegäste konnten ihren Wohnort innert nützlicher Frist erreichen.

Das war denn auch das «Tüpfelchen aufs i» in Sachen sorgfältiger Organisation, welche Bruno Seiler auch in diesem Jahr wieder abgeliefert hat, so dass wir alle – trotz kleinen Sauschwänzle-Einschränkungen» – in den Genuss eines interessanten und erholsamen Ausflugs kamen, bei dem im Programmablauf zu keiner Zeit ein «Gehetz» herrschte. Der Dank dafür an Bruno kann nicht gross genug sein.

Fazit: Für antike Bahnfahrten muss man nicht unbedingt ins Schwabenland fahren – für schöne Landschaften und gutes Essen lohnt sich eine Reise dorthin aber trotzdem!

Peter Tobler (Fotos: Suzie Kuhn, Bruno Seiler, Peter Tobler)

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