Mein Bericht vom Herbstausflug vom Donnerstag, 12. September nach Rheinfelden beginnt am Montag, 09. September in Illnau. Ganz genau, im Rössli zu Illnau, wo mehr als 250 Leute von Bruno Seiler Abschied nahmen. Hilde und ihre Familie luden zur Abschiedsfeier ein und wir durften an einer berührenden und würdevollen Feier im Gedenken an Bruno teilhaben, die Bruno voll und ganz gerecht wurde. Sein Leben wurde gewürdigt und sein Tun stand im Zentrum. Der grosse Saal war bis zum hintersten Platz besetzt und den Anwesenden wurde noch einmal ein lebendiges Bild von Bruno vor Augen geführt. Sich gemeinsam an Gegebenheiten zu erinnern und Bruno noch einmal ganz nah zu spüren war für alle tröstlich und schön. So hat Bruno denn auch den heutigen Herbstausflug des TVU60+ organisiert und wir durften von seiner umsichtigen Planung profitieren.
Pünktlich um 08.00 Uhr standen alle 42 Teilnehmenden am Carparkplatz beim Zürich HB. Peter und Trix verteilten wieder die bewährten Blätter mit den Fotos aller Angemeldeten. Danke Peter und Trix! Lebhaftes Geplauder, Bemerkungen über das Wetter, welches nur wenig Sonnenschein versprach und trotzdem in guter Stimmung bestiegen wir den Bus der Firma Drusberg Cars mit dem uns Dani, unser Chauffeur ruhig und angenehm bis nach Rheinfelden fuhr
Der erste Halt ist traditionellerweise ein Kaffee/Gipfeli-Halt, so auch dieses Mal. Im schönen Café Graf genossen wir Kaffee und Gipfeli mit traumhafter Aussicht auf den Rhein, der an diesem Tag einen ziemlichen Zug hatte. Draussen erwarteten uns die beiden Stadtführer, die uns in den nächsten anderthalb Stunden ihr Städtchen näher bringen wollten. Dass uns auch noch das Feldschlössli-Fuhrwerk begegnete war ein schöner Zufall und wir bewunderten die beiden Gäule, die ruhig und gelassen mit dem schweren mit Fässern beladenen Wagen an uns vorbeizogen.
Unser Stadtführer erklärte uns anhand der Übersichtstafel am Eingang des Städtchens die geografischen Gegebenheiten. Am Rheinufer gebaut, kann es bei Hochwasser für die Häuser direkt am Wasser auch kritisch werden. Zum Glück greifen heute die baulichen Massnahmen und verhindern Überflutungen, wie sie das letzte Mal im Mai 1999 geschahen.
Wir erfuhren, dass der Ort um 1130 von Herzog Konrad von Zähringen zur Stadt erhoben wurde. Wo die wohlhabenden Bürger damals wohnten lässt sich heute noch am Stadtbild ablesen. In der Marktgasse gibt es wunderschöne Häuser, die den Wohlstand der damaligen Bewohner zeigen. Auch die Kirche und die Chorherrenhäuser erzählen davon. Eine wahrhaft schöne Altstadt, die gut zu Fuss «erwanderbar» ist. Die beiden Besichtigungsgruppen bekamen unterschiedliche Themen zu hören. So erfuhren wir einiges über die Salzgewinnung und die Geschichte der Solebäder und damit die Bedeutung von Rheinfelden als Kurstadt. Die beiden Salinen Rheinfelden (heute stillgelegt) und Riburg begründeten den Aufschwung für Rheinfelden im Jahre 1844. Mit der Salzgewinnung begann auch die Verwendung der Natursole zum Baden. Einige Gasthöfe richteten sich als Solbäder und Kurhotels ein, als erster 1846 der «Schützen». Die zweite Gruppe war wohl eher etwas «blutrünstiger» unterwegs, sie bekamen nämlich beim Rathaus das Schwert des Scharfrichters zu sehen. Zum Abschluss besuchten beide Gruppen die Barockkirche im oberen Teil der Stadt, direkt neben dem Kurhaus Schützen.
Mit vielen Informationen und Eindrücken eines lebendigen Städtchens am Rhein bestiegen wir den Bus, der uns zum Kloster Mariastein im Kanton Solothurn brachte. Eine wunderschöne, grosse Anlage, die viele Besucher anzieht. Für ein Essen im Hofgarten war es zu kalt, aber der Speisesaal war gemütlich, der Service effizient und das Essen hat uns geschmeckt. Auch hier wieder: angeregte Gespräche, reger Austausch und eine gute Stimmung. Selbst unser Chauffeur war vom Zusammenhalt der Gruppe beeindruckt. In einer kurzen Ansprache würdigte unsere Präsidentin Christine die Arbeit von Bruno. Aber auch die aktuellen Geburtstagskinder wurden erwähnt und Christine gab einen Ausblick auf zukünftige Aktivitäten des TVU60+. Nach dem Mittagessen blieb Zeit, dem Klosterladen einen Besuch abzustatten, oder die Umgebung zu erkunden und schliesslich dem Chorgebet der Mönche zu lauschen. Der Gesang war berührend und lud ein, einen Augenblick lang inne zu halten. Das Bild, als die sieben Mönche den Chor wieder verliessen, machte klar, dass auch das Kloster mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen hat.
Nach dem Fototermin beim Carparkplatz bestiegen wir wieder unseren Bus und liessen uns zurück chauffieren. Am Bahnhof Altstetten nahmen wir voneinander Abschied und freuten uns schon auf das nächste Zusammentreffen.
Alle waren sich einig: Bruno hat für uns einen abwechslungsreichen und tollen Ausflug vorbereitet, welcher Lust auf mehr macht. Etwas mehr Zeit zu haben, um die Barockkirche zu entdecken, oder im Städtchen zu flanieren würde sich gewiss lohnen. Wer mehr über die Geschichte wissen möchte, sei auf die website der Stadt Rheinfelden verwiesen aber auch die verschiedenen Aktivitäten wie Rätseltrails, thematische Stadtführungen oder ein Besuch der Salinen oder des Solebades sind lohnende Ziele.
Ursula Frei