Fahrt ins Blaue vom 8. Juni 2023: Der Schweizer Vergangenheit auf der Spur

Die 30 Teilnehmer/innen an der diesjährigen Fahrt ins Blaue verlebten einen wunderbaren Sommertag im Säuliamt – Traumwetter und ein interessantes Programm.

Bruno Seiler hatte als ersten Fixpunkt das Sammlungszentrum des Schweizerischen Nationalmuseums in Affoltern a.A. ausgelesen, wo uns gezeigt wurde, wie heute mit dem kulturellen Sammlungsgut aus der Schweizer Vergangenheit umgegangen wird. Es werden dort neu erworbene oder geschenkt erhaltene Sammelstücke erfasst und katalogisiert, was natürlich im digitalen Zeitalter wesentlich einfacher ist als zu rein analogen Zeiten. Dann werden in einer eigenen Abteilung defekte Sammelstücke aus den drei mit dem Zentrum verbundenen Museen «Landesmuseum Zürich», «Chateau de Prangins» und «Forum der Schweizer Geschichte Schwyz» zurückgenommen, repariert und für einen neuen Einsatz in einem der drei Museen vorbereitet. Dafür gibt es in diesem Sammlungszentrum alle die nötigen Werkstätten und Fotoateliers, um die Schweizer Vergangenheit optimal zu «bearbeiten».

Das Sammlungszentrum wurde 2007 in einem umgebauten ehemaligen Zeughaus der Armee eröffnet und brachte den drei angeschlossenen Museen grosse Vorteile und der Schweizer Vergangenheitsbewältigung eine optimale Struktur. Als Besucher wähnt man sich in Affoltern nicht etwa in einem Museum, sondern eher in einem riesigen Stückgut-Lager mit einem sehr breit gestreuten Sortiment, gelagert bei optimalen Bedingungen mit 18° Raumtemperatur und 55% Luftfeuchtigkeit.

Die anderthalbstündige Führung in zwei Gruppen brachte viele interessante Geschichten und reichlich Fotosujets für die Besucherinnen und Besucher aus dem TVU. Dabei drängte sich einem schon einmal die «ketzerische» Frage auf, wieso eigentlich unsere Vergangenheit so aufwändig «hofiert» wird, anstatt sich mit vergleichbarem Aufwand den Zukunftsfragen zu widmen… Aber es ist natürlich bedeutend einfacher, «Altes» zu sammeln, als «Neues» zu erfinden.

Zur Mittagszeit brachte uns eine der vielen Säuliämtler Buslinien nach Hausen a.A., wo wir im Restaurant Löwen gleich nochmals in die Vergangenheit eintauchten, denn der altehrwürdige Bau wurde 1720 als Wohnhaus erstellt und dann 1833 durch die Dorfgemeinschaft der Handwerker in ein Restaurant mit einer schönen Wirtsstube und einem grossen, antiken Saal umgebaut. Ein Ort also, nicht nur für einen Gaumen-, sondern ebenso für einem Augen- Schmaus.

Trotz dem antiken Rahmen war das dreigängige Menu mit Schweinsgeschnetzeltem und Spätzli im Hauptgang durchaus von heutigem Standard und schmeckte grossartig, besonders weil es uns als Selbstbedienungsbuffet im schattigen Garten präsentiert wurde.

Nachdem Vizepräsident Peter Tobler den ferienhalber abwesenden Präsidenten Jörg Schaad mit der offiziellen «Ansprache» und den dazugehörenden Informationen vertreten hatte, war die Zeit für den Dessert reif. Dabei hatten wir für einmal genügend Zeit, um ohne Stress den Affogato oder den Brownie-Cake samt Kaffee in Ruhe zu geniessen.

Als Bruno Seiler sich bei der Wirtin und dem Servierpersonal mit kleinen Geschenken bedankte, waren die TVU-Besucher/innen äusserst gut gelaunt, und sie freuten sich über die verblüfften Gesichter der Beschenkten, als sie neben der TVU 60plus-Jubiläumsschrift und dem Kugelschreiber auch noch ein Exemplar der (noch reichlich vorhandenen) 60plus-Covid-Masken erhielten…

Vor der Rückreise war noch Zeit und Gelegenheit für ein Bild mit sämtlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor dem mehr als dreihundertjährigen Löwen-Hintergrund zu knipsen.

Danach brachte uns eine weitere Buslinie quer durchs ganze Säuliamt zurück an den Bahnhof Wiedikon in Zürich, wo wir uns bei Bruno Seiler für die optimale Organisation bedanken durften und mit der nächsten Fahrgelegenheit den «Heimathafen» ansteuern konnten.

Fazit: Wer nicht dabei war, hat etwas verpasst!

Peter Tobler

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