Die Sache mit dem Ast am Gempenstollen

Ein Ast im Wald schien die Zufahrt des Cars zum Restaurant Gempenturm zu behindern.
Ausblick vom Gempenturm auf das Baselbiet

pt) Die Unruhe zog sich über zwei Vorstandssitzungen von TVU 60plus, denn jedes Mal, wenn Bruno Seiler über die Vorbereitungen des Herbstausflugs referierte, vergass er nicht, zu erwähnen, dass ein grosser Ast, quer über der Zufahrtstrasse zum Gempenturm den Car bei einer Höhe von 3.80 m eventuell frühzeitig stoppen könnte, so dass für die Passagiere noch einige hundert Meter Fussmarsch bis zum Mittagessen zu erwarten wären. Und der Ast dürfe aus Naturschutzgründen nicht abgehauen werden… Vom Hörensagen und von Telefonaten mit dem Restaurant-Pächter und dem Carunternehmen blieb Bruno zwar stets positiv eingestellt, aber halt doch unsicher, und die Drohungen seiner Vorstands­kollegen, was passieren würde, wenn dieses «Worst Case-Szenario» einträfe, sorgten für eine greifbare Spannung bei der Anfahrt von Dornach aus. So waren denn ein halbes Dutzend Augenpaare bei der Einfahrt in die Waldstrasse gespannt nach oben gerichtet, um den widerspenstigen Ast zu entdecken und den Car allenfalls untendurch zu lotsen. Nach jeder Kurve schien das Erscheinen des Hindernisses wahrscheinlicher, und plötzlich war im Hintergrund schon die Bärgbeiz zu sehen, völlig unversperrt von irgendwelchen Ästen. «Falscher Alarm», «ein Elefant als Mücke» oder «Hornbergerschiessen», das waren Ausdrücke, die einem unwillkürlich in den Sinn kamen. Aber wo war der Ast geblieben? Auch die Basler Polizei, die an diesem Tag auf dem Gempenstollen eine grosse Übung für die Polizeirekruten durchführte, konnte nichts zur Lüftung dieses Geheimnisses beitragen. Das Rätsel wird ungelöst bleiben, falls nicht in den nächsten Tagen in einer Zürcher Oberländer Zeitung ein Inserat mit folgendem Inhalt zu sehen sein wird:

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