Bericht vom Herbstausflug am 8.September 2022 nach Sursee und Umgebung

Wenn es in den vergangenen Jahren bei den Herbstausflügen des TVU 60plus eine Konstante gegeben hat, dann war es die schlechte Wetterprognose und das glücklicherweise trotzdem schöne Herbstwetter. Und da reihte sich die Ausgabe 2022 ohne Abstrich in die Tradition ein.

Wir erlebten einen interessanten Tag bei schönstem Spätsommerwetter, und die meisten von uns lernten dabei erst noch die Region Sursee näher kennen.

Türme, Schlösser und historische Gebäude

Am Carparkplatz hinter dem Hauptbahnhof Zürich waren es schliesslich 35 Mitglieder samt deren Begleitung, welche es sich im geräumigen Drusberg-Car gemütlich machten, denn Platz war dazu genügend vorhanden. Das Leichtathletik-Meeting im Letzigrund vom gleichen Abend hatte wohl einige der sonst stets präsenten Besucher/innen diesmal abgehalten, aber auch kurzfristige Krankheiten oder unverrückbare Termine waren dafür verantwortlich, dass sich in diesem Jahr so wenige Teilnehmer/innen angemeldet hatten, wie letztmals beim Pandemie-belasteten Ausflug vor zwei Jahren. Aber jene, die dabei sein konnten, haben es sicher nicht bereut, denn Cheforganisator Bruno Seiler hatte wieder ein Programm zusammengestellt, das es in sich hatte.

Für den «Kafi-Gipfeli-Halt» wurde das Restaurant Bahnhöfli in Sursee angesteuert, wobei dieses Gebäude schon seit langem ohne Schienen auskommen muss, denn die Eisenbahn fährt heute eine ganz andere Linie als zu Gründungszeiten.
Dass Ehrenmitglied Domi Gisler, aus Anlass seines 80. Geburtstags am folgenden Tag, die gesamte Znüni-Rechnung übernahm, wurde von den Anwesenden mit grossem Applaus verdankt.

Im Restaurant Bahnhöfli stiessen auch die beiden Stadt-Guides Edi Bachmann und Emil Scherer zur TVU-Gruppe, stellten sich vor und brachten bereits erste Informationen zur Stadt Sursee ans Publikum.

Danach ging’s in zwei Gruppen zu Fuss durch die malerische Altstadt von Sursee. Man schaute zu den vielen Türmen hoch (einige wurden sogar bestiegen), marschierte durch die Tore in der mittelalterlichen Stadtmauer und besuchte in ausgesuchten Gebäuden mit jahrhundertealter Vergangenheit die Innenräume, welche man sonst gemeinhin nicht zu sehen bekommt. Dort gab’s viel Interessantes zu sehen, und die mitgelieferten Erzählungen reichten von romantisch bis schauerlich…

Da die Mittagszeit bereits überschritten war, regte sich der Hunger, und die Reisegruppe machte sich im Car auf die Suche nach dem Restaurant Rössli in Mauensee. Auf dem Weg dorthin wollte uns der Reiseleiter noch den sogenannten «Campus» des Schweizer Baumeisterverbands zeigen, eine kleine Stadt in der laufend weitergebaut wird, um den Bauhandwerker-Lehrlingen praktische Ausbildung zu ermöglichen. Mit knurrendem Magen und während der Campus-Mittagszeit ohne Aktionen hielt sich das Interesse an diesem Abstecher allerdings in Grenzen…

Mit dem Mittagessen im Restaurant Rössli in Mauensee lagen wir dann aber goldrichtig. Es wurde uns von der Suppe bis zum Dessert ein perfektes Menü innert sehr kurzer Zeit serviert, und das bei absolut freundlicher und speditiver Bedienung. Da mochte es zeitlich zwischen Hauptgang und Dessert sogar eine «längere Ansprache» des Präsidenten (wie vom Reiseleiter gefordert) leiden, während der er Domi Gislers Kafi/Gipfeli-Spende nochmals herzlich verdankte und dem «fast Achtziger» auch schon das TVU-Geschenk mit Urkunde überreichte. Und auch der verdiente Dank an den Organisator des grossartigen Tages, Bruno Seiler kam natürlich nicht zu kurz.

Am Ende unseres Aufenthalts im Rössli war es dann an Bruno, zu danken, und unter dem Applaus der ganzen Reisegruppe drückte Bruno unsere grosse Zufriedenheit mit dem Verlauf des Mittagessens aus, und die Wirtin und die Bedienung wurden ebenfalls mit unseren kleinen Mitbringseln aus dem Fundus des TVU 60plus beschenkt. Dabei ruft unser praktischer Kugelschreiber (weil klein und handlich) immer grosse Freude hervor.

Anschliessend konnte Bruno etwa um halb Vier den Drusberg-Car wieder «füllen» lassen, um in einer ruhigen Fahrt durchs Sursee-Gebiet, über Emmenbrücke und das Sihltal den Zielort Bahnhof Wollishofen zu erreichen, wo der Chauffeur das verdiente Lob der Reisegesellschaft entgegennehmen durfte und Brunos Wirken zum letzten Mal mit Applaus verdankt wurde. Dabei beschenkte Bruno auf Kosten der TVU 60plus-Kasse seine Gäste noch mit einer Confiserie-Spezialität aus Sursee, einer «Surseer Honiggans» als süsse Erinnerung an einen gelungenen Tag.

«Ende gut – alles gut!» Und Bruno erreichte, als vom SILA-TVU eingeladener Gast, noch rechtzeitig das Leichtathletik-Meeting im Letzigrund…

Von den Reiseteilnehmerinnen erlebten einige auf der Rückfahrt noch eine sehr angenehme Überraschung. In der vollbesetzten S24 von Wollishofen zum Hauptbahnhof erhoben sich spontan einige junge Leute, um unseren doch schon leicht ergrauten Damen ihren Platz anzubieten. Als Pointe kam auch Susi Zingg, die beim Mittagessen vom Präsidenten noch als die jüngste Teilnehmerin der Reisegruppe vorgestellt worden war, in den Genuss eines Sitzplatzes, den sie gerne akzeptierte. Sie sei früher jeweils fast erschrocken, wenn plötzlich jemand wegen ihr seinen Sitzplatz geräumt habe, denn so alt habe sie sich doch nicht gefühlt. Aber sie habe gelernt, dass es unanständig wäre, solche Angebote abzulehnen. Nun füge sie sich halt jeweils «dem Schicksal»…

Übrigens: die auch vorhandenen «alten weissen Männer» blieben unbehelligt von solchen Angeboten!

Peter Tobler.

Und ausserdem:

Brunos skurrile Schlösser-Tour
pt) Im Programm, welches Reiseleiter Bruno in der Einladung aufgeführt hatte, versprach er, auf der Rückfahrt von Mauensee noch die verschiedenen Schlösser der Region (Mauensee, Tannenfels und Wartensee) zu zeigen, die alle in Privatbesitz, und deshalb nicht besuchbar, seien. Bei der Reko haben ihm diese Gebäude einen grossen Eindruck gemacht, den er weitergeben wollte.

Das Schloss Mauensee, im Besitz des ehemaligen Schweizer Botschafters in China Uli Sigg und mit ausgesuchten chinesischen Kunstgegenständen bestückt, hatte uns Bruno schon auf der Hinfahrt zum Mittagessen vorgestellt, sogar mit einem Halt an der in der Nähe liegenden Bushaltestelle. Allerdings musste man sich mit dem Anblick des Bus-Häuschens begnügen, denn dort wo Bruno uns das Schloss zeigte, sah man nur gerade den Dachfirst des Haues. Der Rest war von Gebüsch und üppig belaubten Bäumen verdeckt. Bruno hatte die Reko halt im Frühjahr durchgeführt und dabei eine unbelaubte Sicht aufs Schloss genossen… 
Nach dem Mittagessen wollte Bruno seinen Flop wieder gutmachen und beschied der Gesellschaft, wer das Schlösschen Mauensee doch noch sehen möchte, könne dies von der grossen Terrasse aus tun. Die ersten «Gläubigen» kamen bald wieder geläutert zurück! Es waren einfach noch einige zusätzliche Baumreihen vor den Schloss zu sehen… 
Auf der Carfahrt passierte das gleiche «Debakel» nochmals. Das Schloss Tannenfels war hinter dem Sommerlaub nur zu erahnen, von Sehen konnte keine Rede sein. Und dabei hatte sich doch Bruno für jedes Schloss die wichtigsten Angaben aufgeschrieben, um sie ans Publikum zu bringen. 
Aber während er sich noch über seine Aufzeichnungen beugte, um zu sehen, was da wohl schiefgelaufen sein könnte, fuhr der Car an Schloss Wartensee vorbei, das rechter Hand, völlig frei von Sichtblenden, auf einem Hügel zu sehen war. Nur war Bruno da so mit seinen Papieren beschäftigt, dass er das Prunkstück verpasste und die Reisegruppe nicht darauf hinweisen konnte.

Resultat: Drei Schlösser, viel Laub und eine verpasste Möglichkeit. – Der Flop des Tages!

Drum merke: «Rekos zur falschen Jahreszeit helfen bezüglich Sicht nicht weit…»

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