Denny Kunak (80), der Ende der Sechzigerjahre, nach seiner Flucht aus der Tschechoslowakei, für ein paar Jahre Mitglied der TVU-Leichtathleten und dort als Mittelstreckler erfolgreich war, ist später in die USA emigriert. Er wohnt nur wenige Meilen entfernt von Hans Menet in Tampa, Fl. Durch Hans ist er auch mit dem TVU 60plus in Kontakt gekommen und hat uns 2019 in Zürich besucht. Seither hat die Pandemie geplante Auslandreisen verhindert, aber er träumt noch immer von einem weiteren Besuch in Zürich.
Auszüge aus Dennys Dankes-Mail
Vielen Dank für eure Geburtstagswünsche zum «Achtzigsten» und die gedankenvolle Urkunde mit dem Gutschein. Das war schon eine grosse Überraschung für mich! Meine Kontakte auf dem alten Kontinent sind meistens alle «gewesen» und ich erwartete nicht, von dort etwas geschenkt zu bekommen. Ihr habt mich in meinem Gedankenspiel geschlagen und es war mir eine Ehre zu verlieren und belehrt zu werden…
In diesem Sinn wünsche ich euch allen frohe Weihnachten und alles Gute im neuen Jahr!
Den Altersausdruck «Achtzig» habe ich als Geschwindigkeits-begrenzung genommen, um mit mir leben zu können. Die Zeit scheint schneller als mit Tempo 80 zu vergehen, was mich dazu bringt, auf die Geschwindigkeit zu achten und langsamer in die Zukunft zu «rasen»…
Ich möchte im kommenden Sommer in die Schweiz reisen und meine jüngere Tochter mitnehmen. Heutige Kindern sind nicht reisefreudig (Cyber-Touristen, die nicht schreiben können), aber sie spricht von einem Austauschprogramm, das ihre Uni mit Florenz hat. Das könnte sie zum Reisen bewegen. Am liebsten würde ich sie in eine Sprachschule nach Genf oder Zürich schicken, um einmal E/D/F/I/S auf ihrer «Vitae» anzugeben, wie es in der Schweiz üblich ist.
Ich mag mich an meine Ankunft 1969 in Zürich erinnern, als ich am Schalter einen Angestellten sah, der die Reisenden vornehmlich und in ihren Sprachen bediente.
Mein Mund blieb offen und ich dachte: «Was für eine edle Bildung, Kultur und Klasse. Das will ich auch!»
Zu Hause in der Tschechoslowakei hat man schon immer gesagt: «So viele Sprachen du sprichst, so oft bist du ein Mensch». Ausser Russisch war damals aber nichts möglich. Heute können die Jungen alles lernen und tun – aber wollen sie es?
Ich weiss nicht, wie es in der Schweiz ist, aber hier bei uns ist die neue Generation zu «Computer-Affen» geworden, die sich nicht anstrengen und nur bequem vegetieren wollen.
In diesem Sinn möchte ich euch bitten, den 60plus-Club so lange wie möglich aktiv zu halten. Eines Tages dürfte er der Ort sein, wo man sich als Mensch noch wohl fühlen könnte…
Herzliche Grüsse
Denny