pt) Nachdem Amy Baserga beim Weltcupstart im November nach ihrem ersten Einsatz eine Erkältung einfing und die nächsten beiden Weltcupanlässe krankheitshalber auslassen musste, hat sie im neuen Jahr nun den Tritt gefunden und sich bereits in den «Top 20» der Weltelite etabliert.
Im slowenischen Pokljuka lief Amy im Sprintwettbewerb als zweitbeste Schweizerin auf Rang 14 und zwei Tage danach verbesserte sie in der Verfolgung ihre bisher beste Weltcup-Platzierung um zwei weitere Ränge und wurde als beste Schweizerin zwölfte.
Dabei fiel auf dass die 22jährige Einsiedlerin sich gegenüber der Vorsaison vor allem im Langlauf deutlich verbessert hat, und dass das neu strukturierte Training im Schweizer Team, mit einem eigenen Langlauftrainer, seine Wirkung nicht verfehlt hat. Das gilt auf für die übrigen Teammitglieder, sowohl bei den Frauen, als auch bei den Männern. Sie vermögen nun einigermassen mit der Weltspitze mitzuhalten, und bei guten bis sehr guten Schiess-leistungen reicht es dann sehr rasch zu Spitzenplätzen.
Der erste Podestplatz für Amy
Der Höhepunkt stand aber am Schlusstag noch bevor!
Zusammen mit ihrem «Biathlon-Zwilling» Niklas Hartweg (war gleichzeitig mit Amy Junioren-Weltmeister) startete sie im noch jungen Wettbewerb «Single-Mixed». Der ist wegen seines Formats den beiden Nachwuchsleuten wie auf den Leib geschneidert. Es sind kurze Laufstrecken zu bewältigen und es wird je insgesamt vier Mal geschossen. Dabei läuft zuerst der Mann, danach die Frau und das Ganze wiederholt sich, bevor dann die Frau noch eine Schlussrunde bestehen muss.
Hartweg übergab nach dem ersten Schiessen als Spitzenläufer an Amy, die sich in der Spitzengruppe halten konnte und ihrerseits auf Rang drei Hartweg auf seinen zweiten Einsatz schickte. Auf dieser Position hielten sich die Beiden wiederum mit hervorragenden Lauf- und Schiessleistungen bis nach dem letzten Schiessen von Amy, und dank verschiedenen Fehlschüssen der Gegnerschaft war der Vorsprung vor Amys Schlussrunde schon so gross, dass man dem Zieleinlauf beruhigt entgegensehen durfte. Selbst Amy konnte die Zielgerade geniessen und mit einem Freudenschrei fielen sich Amy und Niklas nach dem Zieleinlauf in die Arme. Der erste Podestplatz für Amy in einem Weltcup-Rennen war Tatsache geworden, und es dürft nicht der letzte gewesen sein. Für Niklas Hartweg war es der zweite Sprung aufs Podest nach einem ebenfalls dritten Rang im ersten Weltcup-Rennen der Saison.
Das Überraschendste an der ganzen Sache war, dass die beiden Schweizer schon vor dem Rennen zu den Medaillen-Kandidaten gezählt wurden. Um so erfreulicher war es natürlich, zu sehen, wie sich die Prognosen der Fachleute erfüllt haben.