Ein tolles Erlebnis – trotz Corona Beschränkungen!
Es war ein ganz besonderer Herbstausflug in diesem «Corona-Jahr 2020»! Das war schon an den Anmeldezahlen abzulesen, denn mit 34 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zählten wir nur etwa zwei Drittel der sonst üblichen Zahlen. Und auch der erste Eindruck beim Carparkplatz hinter dem Hauptbahnhof Zürich war verwirrend. Dort wo sich sonst Car an Car reiht, um die Leute zu Zielen in ganz Europa zu kutschieren, herrschte gähnende Leere. Unser Drusberg-Car, der diesmal von der Partnerfirma Bissig Reisen gestellt wurde, kam sich ziemlich einsam vor, und Chauffeur Toni erzählte gleich zu Beginn der Fahrt, dass dies seit Februar erst die zweite Reisegesellschaft sei, die er chauffieren dürfe. Da war Corona plötzlich sehr präsent, und niemand zeigte auch nur den geringsten Ansatz dazu, die im Car vorgeschriebene Schutzmaske zu verweigern…
Aber sonst war alles, wie immer, wenn der TVU 60plus auf Reisen geht. Das Traumwetter hatte sich schon seit Tagen in den Vorhersagen angekündigt und wird schon fast als gegeben hingenommen, wenn Bruno Seiler als Reiseleiter etwas auf die Beine stellt. Entsprechend fröhlich waren die Begrüssungen auf dem Carparkplatz, und der Corona-Gruss anstelle des «Handshake» musste immer wieder in Erinnerung gerufen werden. Die Reisegesellschaft mit fast genau gleich vielen Frauen wie Männer, war so pünktlich, dass der Chauffeur schon fünf Minuten vor der vorgesehenen Abfahrtszeit losfahren konnte.
Die Fahrt ging durchs Säuliamt, an Luzern vorbei in Richtung Brünig, und in Lungern stoppten wir für unsern üblichen «Kafi & Gipfeli-Halt». Dazu hatte der Reiseleiter mit der «Cantina Caverna» einen ganz speziellen Ort gewählt, denn dort ist in den letzten Jahren eine ganze Indoor-Sportanlage inkl. 300m-Schiessstand aus dem Fels herausgehauen worden, und die Cantina bildet den gastronomischen Mittelpunkt. So kamen wir in einer stimmungsvollen Umgebung und mit speditiver Bedienung zu unserm Znüni und vergaben Bruno, dass er uns bei schönstem Sonnenschein für einige Zeit im Fels «verlocht» hatte… Weil die meisten Sportanlagen zurzeit geschlossen sind, konnte man nur erahnen, wie weitläufig in dieser Gegend das gesamte Tunnel-System ist.
Nach rund einer Stunde Pause ging die Fahrt über den Brünig ins Berner Oberland, vorbei an Brienz zu den berühmten Giessbachfällen, welche in 14 Kaskaden das Wasser rund 400m nach unten in den Brienzersee schütten. Jene Mitglieder, die gut zu Fuss waren, hatten nun die Gelegenheit, die berühmtesten Wasserfälle im Berner Oberland von allen Seiten zu betrachten und zu bestaunen. Das Erlebnis, hinter einem Wasserfall zu stehen und die malerische Landschaft durch einen Wasserschleier zu betrachten, war schon sehr speziell und ein wahres Paradies für die vielen Hobby-Fotografinnen und Videofilmer.
Nach einiger Zeit in der Gischt des fallenden Wassers wartete dann auf der Terrasse des Grandhotels ein kleiner Apéro, der nahtlos ins dreigängige Mittagessen überging, welches der Reisegruppe sichtlich mundete.
In der Zwischenzeit hatte Präsident Jörg Schaad auch die Teilnehmerliste durchforstet und festgestellt, dass zwischen dem ältesten Teilnehmer Werner Steck (95) und der jüngsten Teilnehmerin Priska Kälin Wenger ein Altersunterschied von rund 43 Jahren lag, was einer Differenz von etwa zwei Generationen entspricht. Da sage noch einer, der TVU 60plus ei nicht vielfältig aufgestellt!
Nach dem Essen – für einmal an einem Herbstausflug ohne grossen Zeitdruck – blieb dann noch genügend Zeit für ein Gruppenbild vor der Kulisse der Brienzer Rothorn-Kette. Das war zwar nicht ganz Corona-gerecht, aber sehr malerisch und erst noch mit einer alten TVU-Jugendriegenfahne als Blickfang. Rolly Winterberger, der im Privatauto von seinem Wohnort Kirchdorf bei Thun angereist war und als Chauffeur für die nicht so wanderfreudige n Teilnehmer/innen funktionierte, hatte die Jugifahne von seinem Vater Hausi, dem Langzeit-Juglileiter des TVU geerbt und als sicheres TVU-Erkennungszeichen mitgenommen.
Die Heimreise, wieder über den Brünig, konnte so zeitig angetreten werden, dass die bekannten Schweizer «Stau-Monumente» am Lopper und bei der Einfahrt in die Stadt Zürich von der Brunau-Seite her, problemlos gemeistert wurden, so dass die Reisegesellschaft um Viertel nach Fünf den immer noch leeren Carparkplatz am Sihlquai erreichte.
Beim Abschied nehmen war man sich einig: «Es war ein wunderbarer Tag, Corona zum Trotz und Bruno sei Dank!»
Peter Tobler
(Fotos: Sepp Benz, Trix und Peter Tobler)