Fahrt ins Blaue vom 9.6.2022: Staunende Blicke in eine vergangene Welt

Das Klangmaschinen-Museum in Dürnten im Zürcher Oberland eröffnete den Besucherinnen und Besuchern aus dem TVU 60plus während der Fahrt ins Blaue einen Blick auf fast unglaublich anmutende Meisterwerke der Weiterverbreitung von Musik in längst vergangenen Zeiten.

Fast perfekte Verhältnisse
Die diesjährigen Wetterverhältnisse erinnerten an die Fahrt ins Blaue im Vorjahr! Schlechte Prognose am Vorabend, Regen am frühen Morgen und dann nur noch Sonne während der ganzen Reise, bis es dann zuallerletzt die Wandergruppe doch noch erwischte. Ein Regenguss liess sie bis fast auf die Knochen nass werden. Aber das war wirklich nur noch eine kleine Randnotiz nach einem Tag voller unauslöschlicher Erlebnisse.

Ein Haus voller grossartiger Schätze

Dabei wäre der Sonnenschein zwischen 11 und 15 Uhr gar nicht nötig gewesen, denn die 43Teilnehmer/innen waren während dieser Zeit ohnehin am «Schärme». Das Gebäude einer ehemaligen Spinnerei in Dürnten im Zürcher Oberland, welches nun als riesiges Klangmaschinen-Museum (KMM) benütz wird, war absolut wasserdicht. Was da alles an alten Orgeln und Musikmaschinen in allen Grössen ausgestellt ist, übertrifft wirklich fast alles, was man sich denken kann. Und die Vorstellung, wie man vor hundert oder sogar zweihundert Jahren auf die Idee von automatisierten Musikgeräten kommen konnte, kennt nur ein Ergebnis: Verblüffung und grossen Respekt! 

Bruno Seiler hatte das Kleinod früherer Musikwelten im Zürcher Oberland aufgestöbert und uns in gewohnter Manier «pfannenfertig» präsentiert.

Technische Parallelen genutzt
So ist wohl auch die Verbindung von einer alten Spinnerei, welche noch mit Lochkarten gearbeitet hat, zu den Musikmaschinen, welche während einem gewissen Zeitraum ebenfalls von Lochkarten gesteuert wurden, nicht ganz zufällig und passte haargenau. Von Maxi-Maschinen, die nur in ganz grossen Sälen platziert werden konnten, bis zu Mini-Modellen für den Privatgebrauch war alles zu finden, in einer Sammlung, die mit eigenen Besitztümern gespickt war und daneben auch noch durch zahlreiche Leihgaben vervollständigt wurde.

Interessante Führung mit kompetenten Fachleuten
Die Gäste aus dem TVU wurden sehr freundlich empfangen und alsbald in drei Gruppen eingeteilt. Das ergab ideale Grössen, bei denen der Kontakt zu den Führern sehr direkt war und die Teilnehmer/innen vom Wissen der langjährigen Betreuer des Museums in vollem Ausmass profitieren konnten. Der anderthalbstündige Marsch durch die Ausstellung war zwar einigermassen streng, aber weil im Museum jede Menge Sitzplätze angeboten werden, konnten die Strapazen je nach Fitnesszustand individuell gemindert werden. 

Viele der Klangmaschinen liessen sich noch bedienen und gaben erstaunliche Kostproben ihrer einstigen Funktion als Unterhaltungsgeräte. Dabei waren vielerorts die Original-Steuerungen durch Kopien ersetzt worden, welche die tägliche Belastung problemlos aushalten. Die Reise durch die Vergangenheit bot sehr kurzweilige 90 Minuten, welche wie im Flug vergingen.

So tönts im Klangmaschinen-Museum!

Bilder und Töne aus dem Klangmaschinen-Museum

Als sich dann alle Besucher/innen wieder trafen, musste nur noch ein Platz ausfindig gemacht werden, um das «Gruppenbild» mit Orgel zu verewigen, kein ganz leichtes Unterfangen bei den im Museum herrschenden Lichtverhältnissen. Romantische Beleuchtung ist eben selbst für Digital-Fotoapparate kein Knüller…

Gruppenbild mit Orgel: 43 Teilnehmer/innen an der Fahrt ins Blaue im Klangmaschinen-Museum in Dürnten

Ehre, wem Ehre gebührt!

Weil der Apéro und das Mittagessen im Bistro des Museums serviert wurden, entfiel eine aufwendige Verschiebung, so dass für einmal plötzlich genügend Zeit vorhanden war, um sich richtig wohlzufühlen. Zwischen dem Hauptgang und dem Dessert wird traditionell informiert und gratuliert. Diesmal hatte Präsident Jörg Schaad eine spezielle Gratulation bereit, weil Kurt Wyss just an diesem Tag seinen 85. Geburtstag feierte. 

Neben den üblichen Geschenken kam der Jubilar zusätzlich zu einer Fahrt im Karussell, natürlich auch mit der gebührenden Musik-Kulisse. Damit hatte sich für ihn und seine Frau die weite Anreise von Chur aus sicher gelohnt. Abschliessend bedankte sich Jörg beim Organisator Bruno Seiler für die tadellose Organisation einer perfekten Reise mit viel Musik und Augenschmaus. Die Teilnehmer/innen dankten es Bruno mit grossem Applaus.

Nach dem Dessert war es dann an Bruno selbst, zu danken. Dazu liess er die Chefin des Hauses und das Service-Personal aufmarschieren und beschenkte sie mit den TVU 60plus-Souvenirs wie Wimpel, Kugelschreiber, und Jubiläumsbroschüre, und dazu als skurrilen Zusatz, je eine von unseren noch vorhandenen 60plus-Pandemie-Masken – nicht ohne die Möglichkeit anzudeuten, dass sie vielleicht noch einmal gebraucht werden könnten…

Es fehlten 10 Minuten… 
Kurz vor 15 Uhr teilte sich die Reisegesellschaft dann wieder auf. Wer noch eine Wanderung zum Ritterhaus in Bubikon unternehmen wollte, machte sich auf die Socken, um nach einer rund 50minütigen Wanderung im Hof des Ritterhauses noch eine Glacé oder ein Getränk zu konsumieren. Nach dem kurzen Halt kam dann auf den 10 Minuten Fussmarsch zum Bahnhof Bubikon noch der eingangs erwähnte nasse Abschluss, und zwar in einer Stärke, der die Wanderer, trotz Schirmen, mit nassen Schuhen, Hosenbeinen und Jacken den Heimweg per S-Bahn antreten liess.

Für den Regenguss konnte Bruno nichts, denn die Wanderung von Dürnten nach Bubikon war schliesslich freiwillig. Die «Wasserscheuen» oder «Vorausschauenden» hatten den Bus genommen und reisten in trockenen Kleidern heim…

Aber trotz diesem teilweise feuchten Epilog waren sämtliche Reiseteilnehmer/innen der Meinung, der Tag habe sich zu 100% gelohnt. Mit einem Wort: das war «Spitze»!

Peter Tobler

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